Alkohol

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Chii
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Alkohol

Beitrag von Chii »

... wie ist eure Meinung dazu? Trinkt ihr und wenn ja, was mögt ihr am liebsten? Bier, Wein, Cocktails? Oder nur zu Anlässen oder völlig abstinent? Habt ihr selbst ungute Erfahrungen gemacht oder von eurem Umfeld Sachen mitbekommen, die euch "geprägt" haben? Wann habt ihr das erste Gläschen Bier, Sekt etc. getrunken und wie würdet ihr es mit euren Kindern handhaben (wenn ihr welche hättet)?

Wie findet ihr den Umgang der Gesellschaft mit Alkohol? Sollte Werbung und Konsum eingeschränkt werden, höhere Steuern wie in Skandinavien oder braune Papiertüten wie in den USA? oder ist das alles völlig okay für euch? Denn es gab in den Jahren zuvor auch viel Richtung Aufklärung, Verbot von Alcopops und der Konsum ist in den letzten Jahrzehnten auch stets zurückgegangen...
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Jastus
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Re: Alkohol

Beitrag von Jastus »

Ich trinke seit 2008 keinen Alkohol mehr. Auch vorher habe ich das Zeug nur widerwillig und aus Gruppenzwang zu mir genommen - ich fand das immer schon in jeglicher Kombination widerlich und unnötig. Wie oft habe ich die Sätze gehört "Man gewöhnt sich dran", "Du hast nur noch nicht die richtige Mischung für dich entdeckt" oder "Du musst das nur mit dieser Limo strecken"! Nope. Wieso trinke ich dann nicht gleich einfach nur die Limo und lass das eklige Zeug weg? Nichtsdestotrotz war ich in meinen Teenagerzeiten lange nicht so selbstbewusst und meinungsstark wie heute und war auf Partys einige Male betrunken. Nach dem letzten, heftigsten Absturz habe ich dann aber den Entschluss gefasst, nie wieder Alkohol zu mir zu nehmen.
Die eigentlich anvisierte Wirkungsweise war bei mir auch eher gegenteilig: ich wurde stiller und zurückhaltener von Alkohol, meist weil es mir schon schnell schlecht davon ging. Dazu kommt, dass es ungesund, teuer und gefährlich ist. Wieso sollte ich es also trinken? :?

Es ist interessant, dass man mir, wenn ich das erzähle, oftmals eine große Willensstärke attestiert oder gar Respekt zollt - als sei es so schwierig, auf Alkohol zu verzichten. Das mag auf andere zutreffen, aber auf mich nicht. Ich leide ja nicht darunter, auf Alkohol zu verzichten oder müsste mich da stark zusammenreißen, es nicht zu trinken. Im Gegenteil: Für mich ist das kein Verzicht, sondern Freiheit. Es ist außerdem viel einfacher für mich, als mich immer wieder dazu nötigen zu lassen, das Zeug zu trinken.

Was allerdings in der Tat nervig ist, ist, dass man sich ständig erklären und rechtfertigen muss.
"Wieso trinkst du denn nicht?" - Ich mag es nicht. "Ach, probier das hier mal, das schmeckt gut!"
"Willst du fahren?"
"Ach, einen Schluck kannst du doch eben mit uns allen mittrinken!"
"Nichtmal an Silvester?"
Nein, nichtmal an Silvester. Nie. :roll:

Ich finde es krank, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der es etwas Außergewöhnliches und Erklärungs- bzw. Rechtfertigungswürdiges ist, dass man keinen Alkohol trinkt. Ich finde, dass eher das Gegenteil der Fall sein sollte.
Das ist in den letzten Jahren aber besser geworden, weil die Akzeptanz zunimmt und mehr und mehr Menschen komplett auf Alkohol verzichten. Liegt wahrscheinlich aber auch daran, dass mein Umfeld älter und weiser wird und ich Partys ohnehin fast vollständig vermeide.

Nicht falsch verstehen: Von mir aus können Menschen so viel Alkohol trinken, wie sie wollen - solange sie niemanden gefährden (einschließlich sich selbst) und mich nicht nerven. Nur passiert das leider sehr oft und sehr schnell. Allein die ganzen Verkehrstoten aufgrund von Alkohol am Steuer, lassen in mir den Wunsch aufkommen, dass wir Alkohol und das Betrunkensein in der Gesellschaft wenigstens nicht so feiern und glorifizieren würden.
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Nery
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Registriert: So 24. Okt 2021, 16:51

Re: Alkohol

Beitrag von Nery »

Trinke vielleicht alle paar Wochen mal 1-2 Gläser Rotwein, im Sommer mal einen Cocktail. In Gesellschaft und bei Feierlichkeiten vielleicht mal ein Glas mehr, aber nie wirklich viel und schon gar nicht bis zur Besinnungslosigkeit. Weiß nicht wie Menschen sich das antun können, dass sie so viel Alk in sich reinschütten, bis sie komplett die Kontrolle über sich und ihren Körper verlieren... aber das sind dann wohl die, bei denen es schon Richtung Sucht geht. Ich war einmal wirklich betrunken, Silvester 2010 auf 2011 und ehrlich, das hat mir gereicht. Brauche ich echt kein zweites mal, mir ging es danach tagelang dreckig. Nein danke.
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Cunie
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Re: Alkohol

Beitrag von Cunie »

Ich war als Teenager komplett gegen Alkohol. Ich fand den Gedanken schrecklich, die Kontrolle über mich zu verlieren und mich irgendwie anders zu verhalten als normalerweise. Erst mit 19 habe ich zum ersten Mal bewusst ein Bier getrunken. Da habe ich dann gemerkt, dass es doch gar nicht so schlimm ist, mir ein gutes Gefühl gibt und mich locker macht. Ab da habe ich dann öfter mal was getrunken, war viel auf Parties und hatte Freunde, die sich regelmäßig betrunken haben und da hab ich dann natürlich mitgemacht. So richtig wohlgefühlt habe ich mich aber nie mit diesem Lebensstil, vor allem weil es mir nach so einer Partynacht meistens furchtbar ging. Je älter ich wurde, desto schlimmer wurde es, inzwischen vertrage ich nur noch sehr wenig Alkohol. Ende 2019 habe ich dann beschlossen, meinen Alkoholkonsum sehr stark einzuschränken, nachdem ich auf einer Weihnachtsfeier übertrieben hatte und es mir am Tag danach so miserabel ging, dass ich bis spät abends komplett außer Gefecht gesetzt war. Da dachte ich mir dann: Ist es das wirklich wert, für ein paar Stunden Spaß und Lockerheit einen kompletten Tag lang so zu leiden? Die Antwort lautet natürlich Nein.

Ganz verzichten möchte ich nicht drauf, weil ich Bier einfach lecker finde und auch gerne mal ein Glas Weißwein trinke. Ich muss nur gut aufpassen, dass ich vorher genug esse und zwischendurch ab und zu Wasser trinke. Und ein Glas reicht dann auch, eventuell zwei, wenn es ein längerer Abend ist.

Mit den oben erwähnten Freunden habe ich heute kaum noch Kontakt. Bei denen dreht sich heute immer noch alles nur um das nächste Besäufnis. Da will ich einfach nicht mitmachen und kann auch nicht mitreden. Das wären auch so Leute, die einen schief angucken würden, wenn man sagt, man möchte keinen Alkohol trinken. Wenn ich heute Alkohol trinke, dann weil er mir schmeckt, weil ich ihn genießen will.
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Sabbo
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Re: Alkohol

Beitrag von Sabbo »

Eine straighte Nicht-Trinkerin weiterhin, Gründe sind vielfältig, zum einen medizinische, nehme Medikamente, die sich mit Alkohol nicht sonderlich gut vertragen, mir schmeckt kaum was und ich bin zu geizig für Cocktailabende und Co, lol.
Jastus hat geschrieben:Was allerdings in der Tat nervig ist, ist, dass man sich ständig erklären und rechtfertigen muss.
"Wieso trinkst du denn nicht?" - Ich mag es nicht. "Ach, probier das hier mal, das schmeckt gut!"
"Willst du fahren?"
"Ach, einen Schluck kannst du doch eben mit uns allen mittrinken!"
"Nichtmal an Silvester?"
Nein, nichtmal an Silvester. Nie. :roll:
I feel you, höre ich auch oft, verstehe auch nicht, was andere dann davon haben, wenn ich mit trinke "Ach komm, nur ein kleines Glas". "Ach komm, ach komm".

Ist einfach nie so meins gewesen, gut ich war auch noch nie die große Partygängerin...akzeptiere es aber bei anderen und es stört mich nicht, wenn Freunde zB im Restaurant trinken.
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KitsuLeif
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Re: Alkohol

Beitrag von KitsuLeif »

Ich bin auch weiterhin kein Alkohol-Trinker. Hab zu meinem 16. Geburtstag, also 2010 mal 1/3 einer 0,33l Flasche Radler getrunken und bin damit überhaupt nicht warm geworden. Der Geschmack war absolut nicht meins. Und seitdem nichts mehr.
Das einzige Alkoholische, das ich hin und wieder mal wegfuttere sind Pralinen (oder Rumkugeln), wo ein Schuss mit drin ist. Das wars dann aber auch schon.
Kommt immer ein bisschen doof, da ich in einem Getränkemarkt arbeite und absolut keinen Plan habe, wie das Bier schmeckt, das ich dort verkaufe^^°
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Jastus
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Re: Alkohol

Beitrag von Jastus »

Sabbo hat geschrieben: Mo 1. Nov 2021, 23:12
Jastus hat geschrieben:Was allerdings in der Tat nervig ist, ist, dass man sich ständig erklären und rechtfertigen muss.
"Wieso trinkst du denn nicht?" - Ich mag es nicht. "Ach, probier das hier mal, das schmeckt gut!"
"Willst du fahren?"
"Ach, einen Schluck kannst du doch eben mit uns allen mittrinken!"
"Nichtmal an Silvester?"
Nein, nichtmal an Silvester. Nie. :roll:
I feel you, höre ich auch oft, verstehe auch nicht, was andere dann davon haben, wenn ich mit trinke "Ach komm, nur ein kleines Glas". "Ach komm, ach komm".
Das liegt oft daran, dass die alkoholkonsumierenden Mitmenschen sonst Sorge haben, dass sie sich alkoholisiert daneben benehmen, du das aber nüchtern mitkriegst - das wäre ihnen dann unangenehm. Wenn du aber ebenso betrunken wärst und den Quatsch mitmachst, seid ihr "auf einer Ebene". Fernab davon spiegelt ein bewusster Verzicht auf Alkohol auch in gewisserweise die Tatsache, dass das Zeug ja eigentlich ungesund ist, womit man dann konfroniert wird. Zudem spielt natürlich der Fakt eine Rolle, dass viele erwarten, dass der Abend lustiger wird, wenn alle trinken.
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Chii
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Re: Alkohol

Beitrag von Chii »

Interessant, dass es hier so viele Nicht-Trinker gibt. :D ich finde schon, dass es "Stärke" zeigt, auch wenn dies es ehr die Normalität sein sollte. Doch Trinken ist doch stark verwurzelt in der Kultur und Gruppendynamik, also echt cool, wenn man dann stets sein eigenes Ding durchzieht. Es gibt viele, die eben nicht unbedingt das Selbstbewusstsein haben.

Ich selbst trinke ab und zu schon gern etwas. Wäre auch schlecht, wenn ich in meinen Berufsfeld nicht wissen würde, wie die Sachen so schmecken die ich verkaufe. Doch trinke ich nicht "einfach Mal so", nicht zwanghaft zu irgendwelchen Anlässen, weil dort vielleicht alle Bier trinken und es gibt für mich auch keine Besäufnis-Veranstaltungen. Einmal hatte ich in jungen Jahren auch einen Absturz, dass hatte mir gereicht.

Ich trinke wenn dann zum Genuss, wenn mir danach ist. Einfach wegen dem Geschmack. Und der Geschmack ist eben umso besser, je hochwertiger das Getränk ist. Ich bin aber auch recht wählerisch. Bier meist in Gesellschaft und ein Gläschen Wein mit meiner Freundin, aber das ehr selten. Ich selbst trinke gern Mal einen Gin Tonic , das ist ja seit Jahren schon das Trend-Getränk. Aber auch Portwein macht sich mit Tonic unglaublich gut und für den Sommer sehr erfrischend.

In Sachen Cocktails kann man sich auch schön austoben, und es ist Klasse, wie z.b. zwei einfache Zutaten wie Zitronensaft in Kombination mit Rohrzucker und einer beliebigen Spirituose so eine Geschmacksexplosion verursachen können. Überhaupt ist es auch interessant, mit einen Gin oder Vodka selbst eine Infusion herzustellen und einen guten Supermarkt-Gin selbst mit z.B. schwarzen Tee, Rosmarin oder Chili zu verfeinern. Ich würde mich auch gern selbst Mal bei der Alkohol-Herstellung versuchen, aber ohne tiefergehendes Wissen, z.b. bezüglich der Brennkessel etc kann das schon sehr gefährlich sein (Erblindung), deshalb lieber nur, wenn man sich der Sache wirklich sehr sicher ist.

Ansonsten bin ich oft fasziniert, wie Unterschiedlich die Geschmäcker bei Rum oder Whisky(e)y sein können, man sich vielleicht bei einem Tasting unweigerlich fragt: "wtf, wie kommt hier ein Ananas-Geschmack da rein?" (Als Beispiel) Da macht es Spaß, immer wieder neue Sachen kennenzulernen. Und immer wieder sich überraschen zu lassen. Aber man sollte man sich bei Alkohol schon bewusst sein, dass es eigentlich ein Nervengift ist und alles abseits vom dezenten Genuss zu ganz bösen Dingen führen kann.
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