Squid Game

[Yonj]

Hatte mich erst gesträubt weils so gehyped wurde. Mittlerweile geschaut und muss sagen die Serie ist richtig solide produziert. Auch mit einigen frischen Ideen fürs Genre -> grade die ersten Folgen mit den Backgroundstories der Charaktere. Das Highlight war für mich Folge 6.. bringt die Grundproblematik sowas von auf den Punkt und es war unmöglich sich der Spannung des ganzen zu entziehen. Wie findet ihr Squid Game? Habt oder werdet ihr es schauen? Bitte spoilerfrei schreiben oder Spoiler entsprechend kennzeichnen.

[Sabbo]

Jo, ich bin durch Jonas zu der Serie gekommen, Danke nochmal^^. Fand sie sehr sehenswert und interessant dahingehend, der Frage nachzugehen: Wie würde ich mich in einer solchen Situation verhalten?

Zu leicht sagt man sich ja vom Sofa aus "Ach ich würde doch nie für Geld töten, ich würde da erst gar nicht mitmachen usw" aber es wird ja ersichtlich, dass sich alle Charaktere in einer absoluten Extremsituation befinden, am Rande des Abgrundes.

Glaube, durch dieses Spiegel vorhalten und auch Durchbrechen der vierten Dimension (man schaut ja letztendlich genauso zu wie andere) und fiebert mit, ist die Serie so erfolgreich...

Spoiler:

Wird ja zB auch bei Sang-Woo ersichtlich, der sich zunächst meine Antipathien eingespielt hat aber sich zuvor ja auch versuchte, mit einem Kohlebrikett auf einer Ofenplatte das Leben zu nehmen. Seine Mutter und vermutlich auch sein Umfeld haben das Bild des Elitestudenten, sehen daher nicht, wie es ihm wirklich geht. Fand sein Verhalten nachvollziehbarer, als mir diese totale Verzweiflung die er verspüren muss, klar wurde.

Er ist für mich der Inbegriff von "Genie und Wahnsinn" in der Serie. Fand seine Charakterentwicklung interessant bzw hätte sie so nicht erwartet. Vor allem das mit Ali hat mich sehr mitgenommen.

Waren auch einige interessante Twists drin, mit dem Finale hätte ich so auch nicht gerechnet.

Spoiler:

Rückblickend erschließt sich dann aber doch einiges, Spieler 001 war mit den gespielten Spielen außergewöhnlich gut vertraut, man könnte sagen, weil er halt alt genug ist um alle Spiele zu kennen aber war schon bemerkenswert. Und man sieht eben bei Murmeln kein Blut oder seinen Körper herumliegen, als von oben gefilmt wird. Man hört ja nur den Schuss.

Auch weil man total in die Irre geführt wurde, war mir mit der Taschendiebin am Anfang der liebste Charakter und muss sagen, ich konnte ihm am Ende dennoch nicht böse sein, obwohl er sogar auf dem Sterbebett noch makaber gespielt hat. Ich konnte ihn einfach nicht dafür hassen als Charakter...

Finde die Serie auch optisch sehr gut gemacht, wie immer wieder die Formen Kreis, Dreieck und Quadrat aufgegriffen werden, die Geschenkschachteln, die Escher-Anspielungen...fand diese Mischung aus surreal anmutenden Elementen wie zB der riesigen Puppe oder überdimensionalen Klettergerüsten und der Realität für die Spieler stilistisch sehr reizvoll.

Würde tatsächlich eine zweite Staffel wollen.

[Taichi]

Ich habe es innerhalb von zwei Tagen durchgesuchtet und muss sagen, es hat an vielen Stellen "Macken" (wie viele sie nennen, ich persönlich finde es jedoch nicht so schlimm), wie zum Beispiel Vorhersehbarkeit. Wobei das auch damit zusammenhängen kann, dass man vielleicht schon viel aus dem Genre gesehen hat und bestimmte Elemente immer wieder auftreten.

Spoiler:

Zum Beispiel der Part, wo man sich einen Partner suchen sollte, Folge 6, aber auch schon wesentlich früher bei der Seilziehen-Partie. Bei beiden "Such Dir einen Partner/eine Gruppe"-Spielen, hat bei mir alles geschrien: Aber was, wenn man sich innerhalb der Gruppe bekämpfen muss? D:'' " und bei Folge 6 war es dann der Fall. Es war für manche Zuschauer einfach weniger überraschend, als für andere. ABER ich fand es dadurch tatsächlich nicht weniger tragisch.

Die Charakterentwicklungen in der Serie fand ich bei vielen Charakteren sehr gut. Bei manchen Charakteren hätte ich mehr definitiv noch mehr gewünscht. Zum Beispiel:

Spoiler:

Zu den beiden Brüdern, dem Frontman und dem Polizist, hätte ich gerne mehr gehabt. Man kann sich viel zum Frontman als Zuschauer dazudenken, aber so ein paar Rückblicke und Details zu ihm, zu vorherigen Spielen etc., darüber würde ich mich schon freuen... :'D Jedoch erhoffe ich mir, dass es "zum Glück" noch nicht im Detail aufgegriffen wurde, sondern peu à peu über weitere Staffeln an uns gefüttert wird und sich dann immer mal wieder große "OH!"-Momente auftun.

Also ja, weitere Staffeln, vor allem, wenn sie tiefergehend ineinander übergreifen, würde ich sehr begrüßen!

Ansonsten, da auch Netflix und quasi das gleiche Genre, würde ich an dieser Stelle gerne Alice in Borderland droppen, für alle die nach Squid Game noch nicht genug haben

[Sabbo]

Ich habe es innerhalb von zwei Tagen durchgesuchtet und muss sagen, es hat an vielen Stellen "Macken" (wie viele sie nennen, ich persönlich finde es jedoch nicht so schlimm), wie zum Beispiel Vorhersehbarkeit. Wobei das auch damit zusammenhängen kann, dass man vielleicht schon viel aus dem Genre gesehen hat und bestimmte Elemente immer wieder auftreten.

Gleiches hier, nach den ersten beiden Folgen gabs dann doch kein Halten mehr x D Von der Vorhersehbarkeit hat es mich an anderer Stelle erwischt, auf das mit Folge 6 wäre ich nicht gekommen...

Spoiler:

Dafür habe ich mir aber irgendwie zusammen gereimt, dass der Bruder des Polizisten auf jeden Fall irgendwie mit auf der Seite der Spielemacher hängt und ich war mir dann ziemlich sicher, dass er der Frontmann oder noch jemand Höheres sein muss...als Spieler hätte man ihn in der Rolle des roten Dreiecks oder roten Quadrats ja irgendwann ausfindig gemacht...

Das waren btw "Macken", die mir aufgefallen sind, die ich aber verzeihen würde:

Spoiler:

Ich fand es schon erstaunlich, dass sich der Polizist so lange in den Rollen der "Roten" halten konnte, obwohl er sich Ausfälle geleistet hat, wie den Ablauf zu vergessen, unerlaubt zu sprechen oder nicht die zugetragene Arbeit zu machen. Ist natürlich nicht klar, woher die roten Helfer kommen, gibt dazu ja auch schon Theorien mit dem Spiel des Vertreters und den Farben der Papierquadrate.
Ich gehe aber schon davon aus, dass es ähnlich wie bei den Spielern lief, klare Regeln aufgestellt wurden und die Bedrohung durch den Tod bei Offenbarung der Identität usw wurde ja ersichtlich.

Ansonsten hat mich das Handy des Polizisten gestört, wenn er keine Powerbank dabei hatte, war das ein erstaunlich leistungsfähiger Akku x D

Wäre aber jetzt nichts, was für mich die Serie abwerten würde oder den Gesamteindruck trüben.

Würde mir auch in einer weiteren Staffel mehr Hintergründe zur Entstehung der Spiele wünschen, den Verwicklungen nebenbei, zB wer von wem genau abhängig ist und wie er zu seiner Rolle in den Spielen kam bzw rekrutiert wurde.

[Chii]

Ich fand die 9 Folgen auch sehr unterhaltsam und gut. Vorhersehbarkeit würde ich spontan jetzt nicht unterstellen, denn das liegt wirklich an der Erfahrung des Zuschauers, wie Taichi eben sagte.

Spoiler:

Dass der alte Mann nicht gestorben ist, habe ich gewusst. Auch, dass er eine besondere Funktion in dem Spiel hat. Welche, war mir aber nicht klar bis zum Ende. Ich habe auch vermutet, dass man sich das vielleicht für Staffel 2 aufhebt und es auch Intrigen bei den Roten gibt, die das System stürzen wollen oder so.

Traurig und emotional war Folge 6 schon, wobei ich die siebte noch ein Stück besser fand. Ich hätte nie gedacht, dass die verrückte sich so in den Tod reißt und das mit dem Glasmacher war auch nicht nett. Ich mochte die siebte fast mehr und ich hätte gern gesehen, ob beim Murmelspielen ein Unentschieden wirklich ein Ausweg gewesen wäre. Hätte man einfach erzählt und nichts gemacht. Die Taschendiebin war mein
Lieblingscharakter. Schade um ihr Ende. Aber für die Dramatik gut gemacht. Auch war klar, dass am Ende nur einer gewinnt und die es niemals gemeinsam schaffen, so wie man es sich "vorgenommen" hatte.

Ich wünsche mir auch eine zweite Staffel und bei den Hype wird sie auch sicher kommen. Scheint ein neues Zugpferd statt "Haus des Geldes" zu werden, was ja demnächst beendet wird. Auch gut, dass man vieles offen gelassen hat und einiges an Stoff. Für Staffel 2 schon eingebaut hat. Ich denke, es wird dann ehr außerhalb des Games abspielen und man wird versuchen, das Spiel zu unterbinden.

Für mich hat sich vieles nach Hostel angefühlt.

Spoiler:

Reiche, die einfach einen Kick suchen und Spaß am leid anderer Leute haben. Eine harmlosere und freundlichere Version davon ohne viel Splatter-Element. Mit einer Prise von Hunger Games. Aber sehr schön gemacht. Am Ende finde ich es nur seltsam, dass der Hauptcharakter seine Haare rot gefärbt hat und die Regisseure meinten, dass es seine wut symbolisieren sollte... Äh ja... Das hätte man anders machen sollen. Ich hab das ehr als "ist doch eh alles jetzt egal" interpretiert.... Aber schön, dass er sich noch um die Mutter und den Sohn gekümmert hätte.

Und ich kann mir 100% vorstellen, dass es solche Dinge in der realen Welt tatsächlich gibt. Denn reichen Leuten ist eben langweilig und welchen Nervenkitzel gibt es da schon? Außer mit dem Tod zu spielen und sich an Leid zu ergötzen?

[Sabbo]

Brot und Spiele sag ich nur, durchgehend in der Geschichte vorhanden, bei all der Kritik am Kapitalismus hält sie wie gesagt auch den Spiegel vor. Wer kann sich schon von den dunkelsten Trieben freisprechen bzw schwören, dass er nie zu so etwas fähig wäre? Psychologische Versuche bewiesen in der Vergangenheit gar Gegenteiliges (Stanford Prison Experiment, Milgram Experiment usw). Finde die Dualität des Menschen ein sehr interessantes Thema und hier gut umgesetzt.

Die Charaktere waren allesamt ansprechend, fand lediglich die VIPS etwas flach.

Spoiler:

Glaube hier ist aber auch die etwas schlechte Übersetzung schuld bzw die eher seichten Dialoge. Das fand ich einen Schwachpunkt, konnte die nicht so wirklich ernst nehmen, weil ich die nicht gut gesprochen fand, kam hölzern rüber...

Dafür fand ich die lebenden Statuen gut, musste echt zweimal hinsehen um zu begreifen, dass da lebende Menschen als Hocker benutzt werden. Also so eine Statistenrolle, in der man stundenlang starr verharren muss, teils verrenkt, ist schon eine Herausforderung.

Was sagt ihr eigentlich dazu, dass nun vor der Serie gewarnt wird, weil Kinder das auf Schulhöfen nachspielen? Habe dazu mehrere Artikel gefunden, unter denen sich dann auch Kommentare mehren, dass eine solche Serie "Schund" sei oder verboten werden sollte.

Ich finde wer sich so äußert, hat die Serie nicht verstanden, bzw was mit ihr zum Ausdruck gebracht werden soll. Squidgame als puren Splatter und Unterhaltung abzutun, finde ich zu engstirnig gedacht. Und dafür, dass sich Kinder sowas auf Netflix anschauen, können weder Netflix, noch die Serienmacher etwas. Liegt eher in der Verantwortung der Eltern, da aufzupassen.

Ha, Chii gleicher Lieblingscharakter^^.

[Chii]

Wie so oft Sabbo.

Ich weiß nicht, ob das mit den Schulhöfen nun einfach geniales Marketing ist oder ernst genommen werden soll. Wenn man es realistisch betrachtet, ist in jeden Film für 12-jahrige fast mehr Gewalt und Terror drinnen. In Spiderman, Avengers, X-Men, Star wars, Harry Potter etc. Klar es fließt etwas Blut. Okay. Aber es sind eigentlich keine explizite schlimme Szenen dabei. Und wenn man das Nachspielen so schlimm findet hätte man das ja bei Hunger Games, Divergent damals ja auch tun müssen. Dort geht es eigentlich nicht um viel andere Sachen.

Für mich ist es nur Marketing.

[Sabbo]

Ich frage mich auch etwas, was das Nachspielen dann genau beinhaltet. Spielen die Kiddies "Rotes Licht, grünes Licht" und wer dann ausscheidet ist "tot"? Sehr dramatisch...das Spiel entspricht ja in etwa "Ochs am Berge", was ist daran schlimm?

Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, leuchtet mir das mit dem Marketing ein. Ich versuchs mir einfach vorzustellen. Also welche Spiele aus der Serie dann wie gespielt werden. Und guess what, es will mir nicht so recht gelingen, mir vorzustellen, was genau das Schlimme daran sein soll.

Wer hat den Satz "Du bist tot" im Spiel auf dem Schulhof nicht schon mal im Sinne von "verloren" gehört?

Gleiche Debatte wie mit den "Killerspielen", die Spiele sind überhaupt nicht das Problem...

2. Staffel auf jeden Fall, Jonas sagte mir, sei aber wohl ursprünglich gar nicht vorgesehen. Vielleicht auch, weil man nicht mit so einem Erfolg rechnete. Ich hätte gerne mehr Hintergründe zu den Spielen oder früheren Spielen.

Spoiler:

Gerne ein paar Rückblenden zu Spieler 001, wie der so damit angefangen hat, was dem voran ging usw...

Möchte halt nur keine "Racheklamotte" irgendwie.

Spoiler:

Würde mich nicht reizen, weil es so einen Einblick ja schon mit dem Polizisten gab und wir mit 001 ja quasi auch schon einen "Maulwurf" hatten. Das jetzt nochmal mit dem jetzigen Gewinner der Spiele...hm weiß nicht...dann lieber der Gewinner als der neue Spielemacher, was ja auch eine Theorie im Netz ist, dann bekäme man auf dieser Seite auch mehr Einblicke.

Und dann vllt in die Richtung, dass er das moralisch Richtige tun möchte, die Spiele beenden/manipulieren, sich aber in der Rolle des Spielemachers verliert und doch wieder im Kreislauf landet. So von wegen "auf der Seite des Geldes" ist das Gras auch nicht grüner, auch wenn es von unten so aussieht blabla. Wurde ja auch von 001 bereits angedeutet in Form von Langeweile...